Dissection78 |
Veröffentlichungsdatum:
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Originaltitel: The Hunger
Herstellungsland: | Großbritannien (1983) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Fantasy, Liebe/Romantik, Thriller |
Alternativtitel: | Miriam Wakes Up at Midnight |
Bewertung unserer Besucher: |
Note: 8,22 (9 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Miriam Blaylock sammelt Renaissance-Kunst, antike ägyptische Schmuckanhänger, Liebhaber, Seelen. Miriam, wunderschön und elegant, ist ein altersloser Vampir. Doch das Wort "Vampir" fällt nie in dieser Verfilmung des Romans von Whitley Strieber ("Wolfen"). Stattdessen gestaltet Tony Scott sein Regiedebüt als schicke, sinnliche moderne Schauergeschichte. Als Miriam strahlt Catherine Deneuve makabre Eleganz aus - ihre überirdische Schönheit verbirgt, dass sie verflucht ist, mit dem Blutrausch zu leben. David Bowie ist ihr teuflischer Kollege und kultivierter Gatte John. Sie sind unzertrennlich - in der Liebe, im Leben, in ihrer Gier. Doch als John plötzlich erschreckend schnell altert und eine Geriatrie-Forscherin (Susan Sarandon) konsultiert, wirft Miriam bald ein Auge auf die Frau - sie soll John ersetzen. Denn Begierde ist unersättlich. (Warner DVD-Cover)
Eine Kritik von Dissection78:
Miriam, eine Untote aus einem ägyptischen Vampirgeschlecht, lebt vom Blut ihrer Liebhaber, im Gegenzug gewährt sie ihnen Unsterblichkeit. Als ihr Lover John rasant altert, sucht er Dr. Roberts auf. Bei einem Treffen verliebt sich Miriam in die Medizinerin... (Quelle: *Platzhalter-Account*).Werbeclip-Optik meets Nouvelle Vague. So könnte man den britischen Film Begierde (O-Titel: The Hunger), das Kinodebüt von Regisseur Tony Scott, beschreiben. Der gebürtige Engländer setzt in seinem Debüt fort, womit er zuvor sein Geld verdiente. Die bizarre Vampirgeschichte nach dem Roman von Whitley Strieber (The Wolfen, \"Communion\") ist in visuell opulenten Bildern gestaltet, die deutlich auf die Vergangenheit von Scott als Werbefilmer hinweisen. Die Sorgfalt, die er auf das Arrangieren von Farben und Formen verwendete, ließ ihn die Gedanken an die Horrorgeschichte etwas in den Hintergrund rücken. Zwar triumphiert hier eindeutig Stil über Inhalt, doch das mindert nicht das Vergnügen an Grusel und Faszination, die Begierde zu einem der ungewöhnlichsten und umstrittensten Filme der 80er Jahre machen. Das Werk erzählt eine etwas gedehnte Geschichte, die in ein die Umrisse verwischendes Gegenlicht getaucht ist und oft von wallenden weißen Tüchern umweht wird, was dem Ganzen eine sterile, ätherische, traumgleiche Aura verleiht. Der sorgfältig durchkomponierten Bilder der Inszenierung schrammen dabei in einigen Sequenzen haarscharf am Kitsch vorbei. Einige Aufnahmen fanden unter natürlichem Licht statt, andere wurden mit aufwändiger Beleuchtung erschaffen. Die Schnitttechnik verwendet desöfteren jump cuts. In Dialogszenen verlaufen also Sprache und Bildmontage statt der üblichen Schuss-Gegenschuss-Montage oftmals bewusst asynchron. Desweiteren werden häufig Parallelmontagen genutzt. Die Filmmusik von Denny Jaeger, David Lawson und Michel Rubini passt hervorragend zur exzellenten Kameraführung von Stephen Goldblatt und zur unterkühlt-erotischen Stimmung auf der Leinwand bzw. auf dem Bildschirm. Verwendet wurden darüber hinaus u.a. klassisch-romantische Kompositionen von Schubert, Ravel, Bach, Gregorio Allegri, Léo Delibes und Édouard Lalo, aber auch Dark-Wave/Gothic-Rock der Marke Bauhaus.Die vorzüglichen Maskeneffektre stammen von Altmeister und Oscar-Preisträger Dick Smith (Exorzist I + II, Taxi Driver, Der Marathon Mann) und Carl Fullerton (Freitag der 13, Teile 2 + 3, GoodFellas, Gorky Park).Catherine Deneuve ist mit ihrer scheinbar alterslosen Schönheit ideal besetzt als Miriam, unter deren kühler Fassade Verzweiflung und Todessehnsucht schlummern. Ihr Charakter ist durchdrungen von jener Melancholie, die wohl entsteht, wenn man mehrere Menschenleben hinter sich hat und nicht altert, aber sieht wie ständige Begleiter altern und sterben. Susan Sarandon bildet mit ihrer aufgeweckten All-American-Girl-Ausstrahlung einen nicht weniger attraktiven Kontrast dazu. Popmusiker David Bowie, der schon einige Auftritte auf der großen Leinwand hinter sich hatte, stellt diesmal sein markantes Profil als Tummelplatz für Dick Smith zur Verfügung, der mit dem Alterungsprozess um fast zweihundert Jahre in wenigen Stunden ein Meisterstück der Spezial-Make-Up-Technik ablieferte. Doch eigentlicher und überraschender Höhepunkt ist die in ihrer ausführlichen Eindeutigkeit bestechende Sexszene zwischen Deneuve und Sarandon, die in ihrer Unverblümtheit und Ästhetik im US-Mainstream-Kino wohl einmalig sein dürfte.Eigentlich hat Tony Scott gar keinen Horrorfilm gedreht, sondern ein erotisches Vampirdrama, das den Zuschauer in positiver Weise verwirrt. Neben Harry Kümmels \'71er \"Blut an den Lippen\" (aka Daughters of Darkness), Jean Rollins \"Lady Dracula\" (The Living Dead Girl) von 1982 und \"Vampyros Lesbos\" (1970) von Jess Franco, ist \"Begierde\" meiner Meinung nach der beste erotische Vampirfilm.Fazit: Kühl-erotisches Vampirdrama mit tollen Darstellern, großartigen Bildern und ebensolcher Musik sowie mit hervorragenden Make-Up-Effekten in einer interessanten Inszenierung, die zwar den späteren Werken Tony Scotts durchaus ähnlich ist, die jedoch ohne deren Pathos und Bombast auskommt. Absolute Geschmackssache, denn viele Leute werden mit dem Film nicht unbedingt klarkommen, aber ich vergebe 8,5 Punkte.PS: In einer kurzen Szene sieht man einen, nur ein paar Sekunden dauernden Auftritt von Willem Dafoe in einer seiner frühesten Rollen. Er darf vier, fünf Wort zu Susan Sarandon sagen.
8/10
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